Meine Zeit im COME IN!


Mit 14 ½  Jahren habe ich das erste Mal Drogen genommen.

 

Als ich 16 war, fuhr ich mit der Jugendgerichtshilfe, die für mich zuständig war, von der Entzugsklinik nach Hamburg um mir die Einrichtung COME IN! anzusehen. Ich war super aufgeregt, und eigentlich wusste ich das dass alles nichts für mich sei und ich dort nicht hingehöre.  Wir hatten ein ausführliches Informations- Gespräch in den die positiven Aspekte natürlich in den Vordergrund gestellt wurden, um den „zukünftigen“ Klienten ein bisschen die Angst zu nehmen.

 

Ich hatte mich fürs COME IN! entschieden, aber erst ein Jahr später, im Dezember 2003, konnte ich einziehen. Die Tage davor war ich wieder in der Entzugsklink in Schleswig um zu gewährleisten dass ich – auch zum Schutz der anderen Klienten - wirklich Clean ankomme.  Mein Selbstvertrauen war im Keller, Ich hatte meinen Hauptschulabschluss gerade so geschafft und wusste nichts mehr mit meinem Leben anzufangen.

Und dass obwohl ich erst 17 war!

 

Im COME IN! herrschen einfache, aber strenge Regeln die mich anfangs sehr schockiert haben, z.B. die Schnürsenkel aufzuknoten wenn die Schuhe nicht in Gebrauch waren. Aber genau das ist es, was mir wirklich gut tat. Klare Linien, an die nicht nur ich mich halten musste, sondern alle anderen auch. Und so hatte ich auch keinerlei Probleme mich an diese zu halten und mich damit zu arrangieren. Ich verrichtete meine Dienste und machte die Arbeiten, die mir aufgetragen wurde. Damit fuhr ich ne ganze Zeit auch verdammt gut. Was ich dabei allerdings immer vergaß oder vergessen wollte, war über mich selbst zu sprechen. Ich war immer noch in dem Glauben, dass mit mir alles in Ordnung sei und alles nur aus purer „Lust“ geschehen ist.

 

Ich hielt weiter durch und machte mein „Ding“. Ich begann mehr und mehr von mir und meiner Vergangenheit zu erzählen. Allerdings immer nur bis zu einem gewissen Punkt. Irgendwann dachte ich halt es geht die nicht weiter was an.

 

Nach etwa fünf Monaten im COME IN! habe ich als Praktikant im Touch - integrative Blindenhilfsmittel Werkstatt - angefangen zu arbeiten. Dies hat mir sehr gefallen, gerade auch weil ich dadurch endlich mal wieder raus in die „Freiheit“ kam. Durch meine gute Arbeit dort, baten sie mir eine Lehrstelle als Tischler an. (Diese Lehrstelle wurde vom Verein „Licht im Schatten“ finanziert.)

 

Im 9. Monat im COME IN! fing die Lehre an. September 2004 war der erste Tag und zugleich der letzte in der 1. Phase. (Rehabilitation). Ich zog in die  2. Phase (Reintegration). Das Team unterstütze mich dabei, soweit es konnte.

Allerdings hatte ich in der 2. Phase so meine Probleme. Es gab dort verschieden Sachen mit denen ich gar nicht klar kam. Die abendlichen Runden, waren zum Teil intensiver und mit Therapeuten besetzt, die nicht schnell locker gelassen haben. Damit hatte ich nun zu kämpfen. Aber ich habe es geschafft.

 

Die Lehre im Touch habe ich erfolgreich abgeschlossen.

 

Jetzt bin ich clean, 23 Jahre alt und mache  eine Lehre als Fachinformatiker in der Fachrichtung Systemintegration bei einer großen, renommierten Firma in Hamburg.

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Stefanie Stoltzenberg-Spies

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